Im Finale!

Nach fast einem Jahr Warten kam dem Entscheid: Meine Animation „Heat Wave“ hat es ins Finale des Films for Future Festival geschafft und ist vom Publikum auf den 5. Platz gewählt worden!

Deshalb möchte ich hier einen kleinen Einblick in den Entstehungsprozess geben. Dabei ist dieser Fall (vielleicht) etwas speziell, da es zwei Anläufe bis zum Endergebnis gab.

Klimaangst

Angefangen hat alles schon im Sommer 2020. Ein weiterer Hitzesommer, wieder scheinen alle total happy, während ich unter der Hitze und Zukunftsangst leide. So komme ich auf die Idee, meine Angst in eine Animation umzuwandeln.

Kurz zuvor hatte ich zum einen eine Episode der sehr sehenswerten Reihe „Terra X Lesch & Co“ gesehen, die meinem diffusen Unwohlsein wissenschaftliche Fakten liefert.

Storyboard

Der erste Schritt – nach der Recherche – ist das Storyboard. Dort teste ich Formate, Motive, Ausschnitte, Text… Zunächst plane ich die Animation nur als Post auf Instagram und verwende daher ein quadratisches Format (was sich später als gar nicht so schlau herausstellen wird;)

Die allerersten Skizzen gibt es nicht mehr, aber da ich einen recht losen Stil verwende, unterscheiden sich die fertigen Zeichnungen nicht gross. Die „Animation“ besteht eigentlich aus einzelnen Bildern, die nacheinander einblende und mit Texten und kleinen Effekten versehe – ein Zoom über das Bild, eine Farbänderung.

Im Verlauf der Arbeit entscheide ich mich für die Farbkombination blau-rot, da diese gut zum Thema Temperatur passt.

Animation

Im Animationsprogramm After Effects bestimme ich das Timing, mit dem die Bilder aufeinander folgen, mache Kamerafahrten über die Zeichnung und blende die Schrift ein. Zur Überprüfung zeige ich den fertigen Film noch einer Kollegin – und beschliesse, alles um 25% zu verlangsamen;) Um die maximale Länge von Instagram-Posts nicht zu überschreiten, soll das Video jedoch nicht länger als 59 Sekunden sein.

Es stellt sich dann jedoch heraus, dass Videos per „Reel“ eingefügt werden, welche wiederum besser in einem Hochformat gespeichert werden – also alles suboptimal, aber wieder etwas gelernt..

Der Fertige Film (1. Version)

Schlussendlich schaffe ich es, den Film hochzuladen – inzwischen ist es Oktober, und niemand kann die Hitze mehr so richtig nachfühlen, aber ein paar wenige Likes gibt es immerhin;)

DIe Zweite Runde

Films for Future Festival

Im November 2020 denkt eine Freundin an mich bzw. den Hitzefilm, als sie den Newsletter vom Films for Future Festival erhält – dort gibt es nämlich einen Clip Award, bei dem man Kurzfilme zum Thema Klimawandel einreichen kann.

Den Film habe ich ja schon, also warum nicht? Nun bin ich aber mit recht vielen Stellen und der Optik nicht so ganz zufrieden. Der Einsendeschluss ist Mitte Januar 2021, die Weihnachtspause lässt sich also gut für ein „Remake“ nutzen.

Motion Comic

Das Storyboard behalte ich weitestgehend bei, aber die neue Version soll mehr Klarheit und eine andere Bildsprache bekommen.

Gleichzeitig erzählt mir eine Kollegin von „Motion Comics“ – also eine Animation, die mit den Mitteln eines (Print) Comics arbeitet und den Zuschauer durch ein Panel führt. In den Bildern werden dann nur einzelne Elemente bewegt. Dieses Idee finde ich sehr spannend, und so entwickle ich ein Comic Panel, dem der Film folgen wird.

Mehr durch einen Zufall entwickle ich im Zeichenprogramm einen Stil, der an Holzschnitte erinnert und den ich für die ganze Arbeit anwenden kann.

„Dank“ Corona wird das Festival in den Herbst und somit der Einsendeschluss in den Februar verlegt, so dass ich noch etwas Zeit gewinne – das entspannt und motiviert, noch weiter an den Bildern und der Animation zu feilen.

Hier ein Idee, wie das Animationsprogramm aussieht: Oben das Ausgangsmaterial, unten die Zeitleiste.

Diesmal füge ich auch Sound und Musik hinzu – schliesslich soll der Film, wenn alles gut läuft, auf der grossen Leinwand zu sehen sein!:)

So verbringe ich auch einige Zeit nach passender Musik (mit Creative Commons Lizenz..) und Geräuschen wie dem Suchen nach einem Radiosender oder einem umfallenden Baum;)

Zum Glück gibt es eine Deadline, denn wirklich zufrieden ist man ja nie, aber aufhören muss man trotzdem irgendwann.

Der Fertige Film (2. Version)

Nominierung

Die Deadline und damit der Juryentscheid verschieben sich noch zweimal, aber Anfang November erhalte ich die unverhoffte Nachricht, dass mein Film unter den zehn Finalisten ist! Nun bin ich sehr gespannt auf das Publikumsvoting am 15. November im Zentrum Karl der Grosse 🙂

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